Immer mehr Vorschulkinder stecken in Förder- und Therapiemaßnahmen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
21. Februar 2008

"30 Prozent der Kinder eines Geburtsjahrganges erhalten heute bereits im Vorschulalter Förder- und Therapiemaßnahmen", erklärt der Ulmer Professor Dr. Harald Bode, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ), im Apothekenmagazin "Baby und Familie". Der Kinderarzt ist überzeugt: "Diese Rate ist viel zu hoch."

Auch der Chefarzt am Kinderneurologischen Zentrum der Rheinischen Kliniken Bonn, Dr. med. Helmut Hollmann, beobachtet diese Tendenz: "Kinder kommen heute nicht mehr mit der Selbstverständlichkeit zur Welt wie früher. Ein Kind zu bekommen wird von Anfang an zu einem Planungsvorgang." Folge: Bei vielen Eltern ist die Unsicherheit sehr groß, welche Fähigkeiten ein Kind in einem bestimmten Alter normalerweise haben sollte. Vermuten Eltern, dass ihr Kind seiner Entwicklung hinterher hinkt, ist der Kinderarzt der erste Ansprechpartner.

Hollmann: "Förderbehandlungen machen Sinn - aber nur, wenn ihnen eine klare Diagnose vorausgegangen ist." Nicht jedes Kind, das sich im Vergleich zu anderen langsamer entwickelt, braucht Förderung.