In Bottrop steht Deutschlands erstes Abflussrohr-Hotel

Abflusrohr-Hotel nun auch in Bottrop zu buchen

Von Melanie Ruch
11. Mai 2011

In Bottrop-Ebel wurde eine ehemalige Kläranlage zu einer einzigartigen Hotelanlage umgebaut. Die Gäste können dort bis zu drei Nächte in einem echten Abflussrohr verbringen. Das Besondere: Den Preis für ihre Übernachtung können die Besucher selbst bestimmen.

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Das Bottroper Klärwerk wurde 1997 stillgelegt und in den vergangenen Jahren zu einer hübschen Hotelanlage umgestaltet. In einem Klärbecken befindet sich ein Teich aus angesammeltem Regenwasser auf dem Enten ihre Runden drehen, im zweiten Klärbecken wurde ein kunstvoller Blumengarten angelegt.

Das alte Maschinenhaus wurde zu einem Restaurant umgebaut, in dem die Hotelgäste zwischen den Original-Maschinen speisen können. Auch das ehemalige Schaltpult der Kläranlage wurde erhalten. Dort können sich die Besucher über die Geschichte des Klärwerks informieren.

Einige der alten Abwasserrohre wurden auf einem Fundament deponiert, die nun das Herzstück der Anlage bilden: das Röhrenhotel. Das Hotel, in dem die Gäste in echten Abwasserrohren hausen, ist weltweit das zweite seiner Art. Auch in der österreichischen Stadt Linz befindet sich ein solches Röhrenhotel.

Die Idee stammt von dem österreichischen Künstler Andreas Strauss. Die Abwasserrohre, in denen sich die Hotelzimmer befinden, wurden nicht umgebaut. Die Zimmer sind lediglich mit einem großen Dachfenster, einem Doppelbett, einem Nachttisch, ein paar Stromanschlüssen, einer Lampe und jeder Menge Wolldecken ausgestattet.

Vor- und Nachteile

Frühstück wird den Gästen des Röhrenhotels zwar nicht geboten, dafür können sie im Maschinenraum-Restaurant zu Mittag und zu Abend essen. Wer auf die Toilette muss oder sich eine Dusche gönnen will, muss in den benachbarten Container gehen.

Das Hotel hat von Mai bis Oktober täglich außer montags geöffnet. Gäste können maximal drei Übernachtungen am Stück buchen. Was sie sich den Spaß kosten lassen, bestimmen sie nach ihrem Aufenthalt selbst und legen das Geld vor dem Verlassen ihres Zimmers einfach auf den Nachttisch. Der Nachtteil des Röhrenhotels ist nicht nur die Platzangstgefahr bei einer Zimmergröße von drei mal zwei Meter fünfzig, sondern auch die Lautstärke durch die benachbarte A42 und den Güterzugverkehr.