In den USA sind die Zikaden los - die Insekten fallen wie eine Invasion über das Land her

Von Cornelia Scherpe
31. Mai 2013

Bei Zikaden handelt es sich um kleine Tiere, die zur Gruppe der Insekten gehören. In den USA herrscht derzeit in manchen Orten eine regelrechte Invasion der kleinen Tiere vor. Milliarden sind es, die in Georgia oder in New Jersey zu sehen sind und sie sitzen überall. Was den Menschen verständlicherweise missfällt, können Wissenschaftler aber erklären.

Die Tiere haben in den letzten 17 Jahren quasi im Untergrund geschlummert. Als noch Bill Clinton an der Macht war, legten die Muttertiere viele Eier ab und die Larven krabbelten nicht etwa direkt nach dem Schlüpfen über das Land, sondern verkrochen sich in der Erde. Dort warteten sie 17 Jahre und besiedeln nun wie eine Armee der Insekten alles Land, das sie finden können.

Dieses Verhalten ist nichts Besonderes, sondern für die Unterart der Periodischen Zikaden das normale Leben, wie ein Zikadenexperte erklärt. Diese Art gibt es allerdings nur in den USA. In Europa lebende Zikaden vergraben sich niemals in der Erde, um dann gemeinsam in riesiger Zahl wieder aufzutauchen.

Weshalb leben die Periodischen Zikaden auf diese Weise? Bei dieser Verhaltensweise handelt es sich um eine gezielte Überlebensstrategie der Tiere. Ihr sehr langes Leben unter der Erde führt dazu, dass sich Fressfeinde nicht auf ihre jeweiligen Eigenarten spezialisieren können und sie nach dem Ausgraben dank ihrer Überzahl gemeinsam gute Chancen haben.

Selbst wenn Fressfeinde wie Vögel sich an den Zikaden satt fressen, gibt es schlicht so viele Milliarden, dass niemals alle angegriffen werden und somit genügend Paare für die Fortpflanzung bleiben. Für die Menschen besteht keine Gefahr, denn nach der Paarung sterben die Elterntiere, sodass nach wenigen Wochen das Land für die nächsten 17 Jahre wieder befreit ist.