In Neuseeland erfrieren 800 Schnecken, die man in einem Labor vor dem Aussterben bewahren wollte

Weil die Temperatur bis auf den Gefrierpunkt gesackt war, starben die Tiere der Gattung Powelliphanta Augusta

Von Frank Hertel
11. November 2011

Die Schneckenart Powelliphanta Augusta ist vom Aussterben bedroht. Die Schnecken werden auch als "Sumoringer" bezeichnet, weil sie so groß wie eine Männerfaust werden können.

Es gab diese Schnecken nur noch auf einer kleinen Bergkette im Süden Neuseelands. Allerdings plante die neuseeländische Regierung dort die Ansiedlung eines Kohlebergwerks. Deshalb sammelten Angestellte der Umweltbehörde im Jahr 2007 alle Schnecken ein.

"Sumoringer" sollten sich im Labor vermehren

4000 dieser bedrohten Riesenschnecken wurden an einer anderen Stelle in der Natur ausgesetzt. 1600 kamen in ein Labor der Umweltbehörde nach Hokitika.

Dort sperrte man die "Sumoringer" in ein Kühlhaus, damit sie sich dort in einem Brutprogramm wieder stark vermehren. Die Temperatur sollte konstant 10 Grad Celsius betragen, damit sich die Schnecken wohlfühlen.

800 der Schnecken sterben durch Missgeschick

Unglücklicherweise fiel vor kurzem der Thermostat in dem Schneckenkühlhaus aus und die Temperatur sackte auf den Gefrierpunkt. Bis man den Schaden bemerkte, waren bereits 800 Schnecken tot. Der technische Leiter der Behörde, John Lyall, bedauerte den Unfall in einem Radiointerview aufs Tiefste, hofft aber, dass der Schaden in einigen Jahren wieder wettgemacht sein könnte, weil das Brutprogramm für Powelliphanta Augusta ansonsten sehr erfolgreich verlaufe.