In Neutraubling wirft der Rektor einen Schüler raus, weil der an Altweiber im Kleid kam

Von Melanie Ruch
15. Februar 2013

Ein 16-Jähriger Schüler der Mittelschule in Neutraubling wollte sich an Altweiber einen Scherz erlauben. Via Facebook schlug er seinen Freunden vor, im Kleid in die Schule zu kommen, wenn er dafür genügend "Gefällt Mir"-Klicks bekommt.

Die Freunde stimmten eindeutig dafür und so erschien der 16-Jährige am vergangenen Donnerstag geschminkt, mit Kleid und Damenstrümpfen zum Unterricht. Während die Mitschüler ihn begeistert fotografierten, fand der Rektor der Schule die Aktion überhaupt nicht witzig und verwies den Schüler dem Unterricht.

In einem anderen Klassenzimmer musste er Strafaufgaben erledigen, während der Rektor seine Mutter anrief und sie bat ihren Sohn abzuholen und ihm ordentliche Klamotten mitzubringen. Die Mutter und ihr Sohn können den Aufruhr dagegen garnicht verstehen, schließlich hatte die Mutter ihren Sohn für seinen großen Auftritt extra noch geschminkt.

Zu allem Überfluss soll der Rektor das "ungebührliche Verhalten" des 16-Jährigen noch darauf geschoben haben, dass der Junge ohne Vater aufwuchs. Auch soll die Klassenlehrerin auf Befehl des Rektors eine entsprechende Bemerkung zum Zeugnis des Jungen hinzufügen.

Der Rektor war nicht zu einer Stellungnahme bereit und auch das Schulamt wollte sich zu der Sache nicht genauer äußern. In Bayern würde man an Fasching arbeiten. Im Rheinland möge das anders sein, sagte man nur als Andeutung darauf, dass die Mutter des Jungen gebürtige Rheinländerin ist.