Umfrage: Die Hälfte der Lehrer glaubt, sie hat keinen Einfluss auf ihre Schüler

Mehr als die Hälfte der Lehrer sind von Zweifeln geplagt

Von Frank Hertel
20. Juli 2011

Im Auftrag der Vodafone Stiftung hat das Meinungsforschungsinstitut Allensbach 2227 Bundesbürger und 536 Lehrerinnen und Lehrer repräsentativ nach ihren Erwartungen und Einschätzungen in Bezug auf das deutsche Schulwesen befragt. Dr. Markus Speich, der Geschäftsführer der Vodafone Stiftung, stellte die Studie in dieser Woche vor.

Erwartungen

86 Prozent der Bundesbürger erwarten, dass den Kindern in der Schule Rechtschreibung und Grammatik beigebracht werden, 79 Prozent erwarten eine gute Allgemeinbildung. Für jeweils 66 Prozent sind Pünktlichkeit und Hilfsbereitschaft wichtig, 65 Prozent erwarten Leistungsbereitschaft als Ergebnis der Beschulung. 87 Prozent der Lehrer sehen Wertevermittlung als ihre Aufgabe an.

Zweifel

Aber nur 37 Prozent glauben, dass sie damit bei den Schülern Erfolg haben. Hauptschullehrer glauben das nur zu 17 Prozent. 48 Prozent der befragten Lehrer glauben, sie haben wenig oder keinen Einfluss auf ihre Schüler, nur 8 Prozent der Lehrer glauben, dass sie einen sehr großen Einfluss auf ihre Schüler haben.

69 Prozent der Lehrer glauben, dass die Medien einen sehr großen Einfluss auf die Schüler haben, 68 Prozent halten die Freunde für sehr einflussreich, nur 31 Prozent glauben, dass die Eltern einen sehr großen Einfluss auf ihre Kinder haben. 78 Prozent der Lehrer sind der Meinung, dass die Eltern zu wenig darauf achten, was ihre Kinder in der Freizeit tun.

57 Prozent der Lehrer finden, dass das Unterrichten in den letzten 5 bis 10 Jahren schwieriger geworden ist. Trotzdem würden 78 Prozent der Lehrer diesen Beruf wieder ergreifen, wenn sie noch mal die Wahl hätten.