In Potsdam verwechselt ein Räuber den Fluchtwagen und sorgt auch noch vor Gericht für Verwirrung

Verwirrung bei Flucht und Verhandlung von geplantem Raubüberfall - Strafe beläuft sich auf 600 Euro

Von Melanie Ruch
13. Januar 2011

Im Jahr 2009 starteten drei Männer einen Raubüberfall auf einen Rewe-Markt in der Potsdammer Innenstadt. Einer der drei betrat das Geschäft mit einer Skimaske und forderte die Kassiererin auf, das Geld rauszurücken. Diese flüchtete sich jedoch ins Lager. Daraufhin ergriff auch der Räuber die Flucht und rannte nach draußen, wo ein Fiat Ducato mit dem zweiten Räuber hinter dem Steuer auf ihn warten sollte.

Doch vor dem Laden standen zwei Fahrzeuge dieser Marke und der Räuber wählte das falsche. Der dritte im Bunde meldete den Fiat, den er zuvor für den Raub geliehen hatte, als gestohlen, damit der Verdacht nicht auf ihn und die anderen beiden fällt.

Chaos setzte sich bei der Verhandlung fort

Auch bei ihrer Verhandlung vor Gericht sorgten die drei für Verwirrung. Räuber Nummer eins erschien zwar, aber er blieb auch der einzige. Nummer zwei wurde angeblich kurz vorher von der Polizei festgenommen und Nummer drei sollte sich verfahren haben.

Da sich auch niemand im Gerichtssaal für die Verlesung der Anklageschrift zuständig fühlte, regelten die Richter, die Staatsanwälte und die Verteidigung den Fall unter der Hand und verurteilten den einen, erschienenen Angeklagten lediglich zu 600 Euro Strafzahlung für eine Wohltätigkeitseinrichtung.