In Skandinavien führte man Krieg mit der Axt statt mit dem Schwert

Von Ingo Krüger
26. Februar 2013

Bis um das Jahr 500 nutzten die Bewohner Skandinaviens zweischneidige Schwerter, Lanzen, Speere und Schilde für kriegerische Auseinandersetzungen. Dann kamen immer häufiger Äxte zum Einsatz. Eine norwegische Archäologin, die sich mit dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches beschäftigte, fand nun die Gründe für diese Veränderung.

So wandelten sich mit dem Ende des Weströmischen Reiches auch die Art der Konflikte. Statt organisierter Schlachten zwischen Armeen fanden immer häufiger überfallartige Scharmützel zwischen kleinen Gruppen statt. Äxte waren in solchen Konflikten wesentlich effizienter. Sie wurden um das Jahr 500 daher immer populärer. Dies lässt sich mithilfe von Gräberfunden belegen. Diese Waffe, die auch als Werkzeug genutzt werden kann, steht für eine ganz andere Art von Kriegsführung. Es gab keine geordneten Kämpfe mehr, sondern kleinteilige Anarchie.

Um das Jahr 600 änderte sich die Lage jedoch wieder. Einzelne Herrscher regierten über immer größere Gebiete. Erste kleine Königreiche entstanden, die Zeit der Axt war vorbei.