Infektionsforscher erzeugen mittels 3-D-Drucker einen Käfig für Keime

Von Frank Sprengel
21. Oktober 2013

Einem Bericht im Wissenschaftsmagazin "PNAS" (Prceedings of the National Acadamy of Sciences) zufolge haben Wissenschaftler der University of Texas mittels 3-D-Druckern einen speziellen Käfig aus Gelatine für Keime und Bakterien erzeugt.

Dieser Käfig, den Keime respektive Bakterien nicht durchdringen könnten, erlaube eine gezielte Infektionsforschung unter kontrollierten Bedingungen. Möglichkeiten, die dieser Käfig böte, seien unter anderem Untersuchungen zur Entstehung von Resistenzen und die Entwicklung neuer Therapien gegen Infektionserkrankungen.

Bislang hätten die texanischen Forscher in erster Linie die Bakterien Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus, die beide zu Entzündungen führen können, untersucht. Dazu hätten sie zunächst eine Nährlösung aus Proteinen entwickelt. In diese Lösung, die bei einer Temperatur über 35 Grad Celsius noch flüssig ist und beim Abkühlen geliert, hätten die Forscher Bakterienkulturen gegeben. Nachdem die Lösung einmal geliert ist, können Bakterien nicht mehr entweichen. Allerdings können sie noch Botenstoffe in Form von Biomolekülen durch die Käfigwände absondern, was nicht zuletzt eine Erforschung von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Bakterienarten erlaube.

So habe sich beim Experiment der Texaner auch gezeigt, dass Pseudomonas-Bakterien Staphylokokken durch die Absonderung eines bestimmten Stoffs resistent gegen Antibiotika machten. Ohne den Einfluss durch Pseudomonas-Kulturen sei hingegen keine Resistenz gegeben. Das Erzeugen der Keimkäfige und die Nachbildung von menschlichem Gewebe ähnlichen Strukturen aus Eiweißmolekülen mithilfe moderner Lasertechnik innerhalb der Käfige seien jedoch sehr kostspielig.