Inka und Maya leben weiter im Erbgut der Mexikaner: Große genetische Vielfalt entdeckt

Von Nicole Freialdenhoven
17. Juni 2014

Die spanischen Eroberer mögen die präkolumbianischen Völker in Mittelamerika fast vollständig verdrängt haben, doch sie leben weiter - in den Genen der heutigen Mexikaner. Dies ergab eine Untersuchung der Stanford University, bei der das Erbgut von mehr als 1000 Mexikanern unterschiedlicher ethnischer Herkunft analysiert wurde. Zwischen den Bewohnern im Nordwesten des Landes und den Völkern im Süden waren die genetischen Unterschiede dabei ähnlich groß wie zwischen Europäern und Chinesen.

Bei den heutigen Mestizen, den Mexikanern gemischter Herkunft mit spanischen und indigenen Vorfahren, fanden sich Spuren aller Ethnien. Auffällig waren dabei die gesundheitlichen Unterschiede: So war die Lungenfunktion bei Männern aus dem Westen Mexikos genetisch bedingt schlechter als bei Gleichaltrigen aus dem Süden.

Entsprechend schlechter fielen gesundheitliche Tests bei dieser Gruppe meist aus, obwohl sie eigentlich vollkommen gesund waren. Die Forscher wollen nun dafür sorgen, dass mexikanische Ärzte die jeweilige regionale Herkunft ihrer Patienten stärker berücksichtigen, wenn es um Gesundheitsfragen geht.