Interleukin 31 ist ein entscheidender Botenstoff bei Neurodermitis

Von Cornelia Scherpe
18. Januar 2012

Bisher ist Neurodermitis den Ärzten in vielerlei Hinsicht noch ein Mysterium. Heilbar ist die unangenehme Hautkrankheit noch gar nicht, man kann nur die Symptome behandeln und so gut wie möglich eindämmen. Man konnte allerdings bei der Erforschung schon nachweisen, dass Patienten mit einer Neurodermitis auffällige Botenstoffe im Körper haben. Einer davon ist Interleukin 31. Was genau der Botenstoff bei den Erkrankten aber bewirkt, war bis vor kurzem unklar.

Deutsche Wissenschaftler brachten nun Licht ins Dunkel. Interleukin 31 trägt eine deutliche Mitschuld an der Entstehung von Neurodermitis. Bisher vermutete man nur, dass der Botenstoff den Juckreiz auslöst, doch er tut viel mehr. Interleukin 31 bewirkt, dass die normalerweise intakte Hautbarriere eines Menschen fehlerhaft ist. Daher reagieren Patienten so empfindlich auf Kontakt mit scheinbar harmlosen Substanzen und bekommen Ekzeme auf der Haut.

Das Interleukin 31 hemmt vor allen Dingen die Bildung der Lipide und Proteine, die unserer Hautbarriere immer wieder aufbauen und damit stabil halten. Hat man also gerade sehr viel des Botenstoffes in sich, wird die Barriere immer weiter durchlässiger.