Internationaler Gesundheitsvergleich - US-Bürger sterben früher

Von Alexander Kirschbaum
11. Januar 2013

Im Vergleich zu anderen Industrienationen sterben US-Amerikaner im Durchschnitt deutlich früher, dies geht aus einer Studie des National Research Council und des Institute of Medicine hervor. Die beiden Behörden hatten Gesundheitsdaten der USA mit 16 anderen Nationen verglichen, die allesamt zu den reichen Industriestaaten zählen. Die Vereinigten Staaten finden sich dabei bei jeder Kennziffer auf den untersten Plätzen wieder.

Verantwortlich für das schlechte Ergebnis der USA ist vor allem das überdurchschnittlich häufige Ableben junger Amerikaner. Diese sind im Gegensatz zu den anderen Ländern besonders stark durch Drogen, Verkehrsunfälle und Schussverletzungen gefährdet. Neben diesen Risikofaktoren weisen die Vereinigten Staaten eine hohe Säuglingssterblichkeit auf. Zudem leben in den USA besonders viele fettleibige Menschen.

Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind dort sehr stark ausgeprägt. Solche deutlichen Unterschiede zwischen den USA und den anderen Staaten hatten die Autoren der Studie nicht erwartet, auch können sie keine hinreichende Erklärung dafür liefern. Das US-Gesundheitssystem sei vom Kern her faul.

Die Ergebnisse der Studie sind vor dem Hintergrund, dass die USA mit Abstand am meisten für die Gesundheitsversorgung ihrer Bürger ausgeben, verblüffend. So wendet der US-Staat jährlich für die Gesundheit jedes Bürger rund 8000 US-Dollar auf. Der Mittelwert in OECD-Ländern liegt hingegen gerade einmal bei 3200 US-Dollar.