Ist Alkoholismus vererbbar? Forscher finden entsprechende Gene
Kinder von Alkoholikern sind oft besonders stark gefährdet, selbst irgendwann zu trinken. Was bislang eher auf soziale Aspekte zurückgeführt wurde, könnte möglicherweise auch in den Genen liegen. Forscher der Indiana University in Indianapolis konnten in einer umfangreichen Studie insgesamt 11 Gene im menschlichen Körper lokalisieren, die möglicherweise den Alkoholismus fördern. Die Forscher untersuchten dazu das Erbgut von 411 alkoholkranken Personen und verglichen es mit dem Erbgut von 1307 gesunden Kontrollpersonen.
Mangel an Botenstoffen im Gehirn, steigert die Lust auf Alkohol
Sie stellen dabei fest, dass bei den Alkoholikern insgesamt elf Gene auffällig waren. Besonders das sogenannte Synuclein Alpha (SNCA) schien dabei eine große Rolle zu spielen. Dieses Gen wirkt auf ein Protein ein, das wiederum Einfluss auf bestimmte Hirnbotenstoffe nimmt. Mangelt es dem Gehirn an diesen Botenstoffen, steigert das Gehirn die Lust auf Alkohol um diesen Mangel auszugleichen.
In Zukunft könnte daher ein einfacher Bluttest genügen um das SNCA-Gen nachzuweisen und so Menschen mit einem größeren Risiko für Alkoholmissbrauch zu identifizieren. Diese Menschen könnten dann bessere Vorbeugungsmaßnahmen treffen um eine Abhängigkeit von vornherein zu vermeiden.