Jahrelanger sexueller Missbrauch - Pädophiler Jugendtrainer zu zehn Jahren Haft verurteilt

Von Nicole Freialdenhoven
9. Juli 2013

Der Mannheimer Jugendtrainer Michael B. muss für zehn Jahre ins Gefängnis. Vor dem Landgericht Mannheim gestand der 44-jährige Versicherungskaufmann im Zeitraum zwischen 2004 und 2012 mehrere Jungen im Alter von damals zehn bis 15 Jahren missbraucht zu haben. Die Richterin verurteilte ihn sexuellen Missbrauchs in 68 Fällen, von denen 14 als besonders schwer eingestuft wurden. Die von der Staatsanwaltschaft geforderte Sicherheitsverwahrung wurde dagegen abgelehnt.

Michael B., der bis zu seiner Verhaftung noch immer bei seinen Eltern lebte, arbeitete jahrelang ehrenamtlich als Trainer in Mannheimer Tennis- und Inlinehockey-Jugendmannschaften. Die Sportvereine und ihre jugendlichen Mitglieder stellten nach Schilderung seines Anwaltes die einzigen sozialen Bezugspersonen des Angeklagten dar, der keine gleichaltrigen Freunde besaß. Stattdessen erschlich er sich das Vertrauen der Jungen und missbrauchte sie schließlich bei sich zuhause oder auf Wochenendfreizeiten.

Aufgeflogen war der Pädophile, nachdem eine Mutter ein Gespräch zwischen ihrem Sohn und dem Trainer mit sexuellen Inhalten mitgehört hatte. Nachdem sie Anzeige erstattet hatte, meldeten sich weiter Eltern mit ähnlichen Geschichten. Obwohl Michael B. als hochgradig rückfallgefährdet eingestuft wird, wurde keine Sicherheitsverwahrung angeordnet. Die Kläger zeigten sich darüber enttäuscht.