Jedes zehnte Kindergartenkind leidet unter ängstlich-depressiver Stimmung

Von Dörte Rösler
29. April 2014

Depressionen treten schon im Vorschulalter auf. Nach einer Studie der Universität Leipzig lassen sich bei 12 Prozent der Kinder eine depressive Verstimmtheit und erhöhte Ängstlichkeit feststellen. Jedes zweite betroffene Kind leidet so stark unter den Symptomen, dass seine Entwicklung beeinträchtigt ist.

Um repräsentative Daten zu bekommen, untersuchten die Forscher einen gesamten Jahrgang von 1.740 Kindergartenkindern. Fazit: Am häufigsten zeigten sich Ängstlichkeit und depressive Symptome, wenn bereits die Eltern unter Depressionen litten.

Weitere Risikofaktoren sind Vernachlässigung oder Misshandlung. Und auch die Trennung der Eltern erhöht die Gefahr, dass die Kinder eine Depression entwickeln. Erhöhte Ängstlichkeit und Mutlosigkeit findet sich zudem gehäuft bei Kindern, von denen schon sehr früh Leistungen gefordert werden.

Nach Einschätzung der Wissenschaftler bräuchten rund sechs Prozent der Kinder eines Jahrgangs fachliche Unterstützung. Während Angst vor Dunkelheit oder anfängliche Traurigkeit bei der Eingewöhnung in den Kindergarten normal sei, litten diese Kinder unter gravierenden Ängsten, die sie an einer gesunden Entwicklung hindern. Als Erwachsene haben sie deshalb ein erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken.