Jet-Lag - Kommt der Tagesrhythmus durcheinander, leidet das Gehirn

Durch regelmäßige Jetlags wird der Hippocampus blockiert - dauerhafte Schäden sind möglich

Von Laura Busch
29. November 2010

Forscher an der Universität Berkeley in Kalifornien haben mit Tierversuchen belegen können, wie nachhaltig das Gehirn unter verschobenen Tagesrhythmen leidet.

Sie führten bei Hamstern über einen Zeitraum von einem Monat jeweils zweimal pro Woche eine Veränderung des Tagesablaufes um sechs Stunden herbei. Danach sollten die Tiere Tests bestehen. Die Hamster mit dem durcheinander geratenen Tagesablauf konnten diese erwartungsgemäß schlechter lösen. Doch überraschenderweise behielten die Tiere auch Langzeitstörungen zurück und konnten auch einen Monat später noch schlechter lernen, als die Vergleichstiere.

Mögliche langfristige Folgen

"Ob jemand nun als Flugbegleiter arbeitet oder, wie etwa Ärzte, häufig verschiedene Schichten hat - eine wiederholte Störung des Tagesrhythmus führt wahrscheinlich zu langfristigen Folgen für die kognitiven Fähigkeiten", schließt die Psychologin Lance Kriegsfeld daraus.

Die Hamster, deren Abläufe unangetastet blieben, bildeten in einem Monat durchschnittlich doppelt so viele neue Neuronen im Hirn aus, wie diejenigen, deren Zeitabläufe verschoben worden waren. Jetlags blockieren demzufolge den Hippocampus und richten dauerhafte Schäden im Hirn an, die im Extremfall körperliche Folgen wie Diabetes und Krebs haben können.