Jobwechsel trotz weniger Gehalt? Die Entscheidung sollte gut durchdacht sein

Von Dörte Rösler
1. September 2014

Ärger mit dem Chef, schlechte Karrierechancen, mieses Betriebsklima - es gibt viele Gründe, sich nach einem neuen Job umzusehen. Manche Beschäftigte nehmen bei einem Wechsel sogar weniger Gehalt in Kauf.

Unter Druck sollte man solche Entscheidungen aber nicht fällen. Wer langfristig zufriedener werden möchte, sollte den Jobwechsel gut durchdenken.

Vor- und Nachteile nüchtern abwägen

Jede Lebenssituation ist anders - generelle Leitlinien für den Jobwechsel gibt es deshalb nicht. Die beruflichen und privaten Ziele können sich im Laufe des Lebens ändern, so dass es unter Umständen richtig ist, eine Stelle mit weniger Gehalt zu akzeptieren. Der Lohnabschlag sollte aber auf jeden Fall durch andere Vorteile ausgeglichen werden.

Wer sich auf eine Stelle mit niedrigerem Gehalt bewirbt, sollte deshalb bereit sein, über einen finanziellen Ausgleich zu verhandeln. Denkbar sind etwa Benefits wie:

Lohnverzicht für die Familie

Wechselwillige befinden sich häufig in der Familienphase. Wenn sie einen neuen Job suchen, wollen sie vor allem weniger Überstunden, Leistungsdruck und Stress. Ob die neue Firma diese Vorzüge bietet, erfahren sie allerdings nicht aus der Stellenbeschreibung: sie sollten sich online informieren. Bewertungsplattformen wie Kununu oder der Austausch mit künftigen Kollegen via Xing liefern ein realistischeres Bild vom Arbeitsalltag.

Konkrete Vorteile, auf die Sie achten sollten sind zum Beispiel, ob der Job die Möglichkeit bietet, einen Tag pro Woche im Homeoffice zu arbeiten. Dann können Sie flexibel auf Krankheiten der Kinder oder andere Vorkommnisse reagieren. Auch ein kürzerer Arbeitsweg und damit eine Eine Zeitersparnis von einer Stunde pro Tag kann das Familienleben sehr entspannen.

Wo möchte ich in fünf Jahren stehen?

Aus einer Laune heraus sollte man niemals kündigen. Den Schritt sollten Sie erst tun, wenn Sie sicher sind, dass der neue Job Ihnen langfristig jene Qualitäten liefert, die sie bisher vermissen. Wenn Sie wissen, wo Sie in fünf Jahren stehen möchten, haben Sie bereits eine zugkräftige Vision.

Die nächste Frage lautet nun: bringt mich der Jobwechsel wirklich dahin? Wenn Sie diese Frage mit Ja beantworten, ist eine Lohneinbuße vertretbar. Sind Sie unsicher, sollten Sie nach besseren Angeboten schauen oder noch warten.