Jod-Unterversorgung - jedes dritte Kind ist betroffen

Auch Menschen in Industriestaaten weisen teilweise noch heute eine Mangelversorgung vor

Von Cornelia Scherpe
8. März 2012

Jod ist ein fast jedem gut bekanntes Spurenelement. Beim Einkaufen fällt beim Zutatenregal der Aufkleber auf: "mit Jod".

Wichtige Grundversorgung

Das ist auch gut so, denn das Spurenelement ist wichtig für unsere Gesundheit und in den letzten Jahrzehnten haben immer mehr Länder darauf geachtet, eine gute Grundversorgung bei den Bürgern herzustellen. Leider klappt das noch nicht überall. Besonders im Südosten Asiens und in Afrika herrscht bei vielen ein akuter Mangel vor.

Jod-Mangel bei Kindern

Diese Jod-Unterversorgung trifft besonders die Kinder hart. Gut 241 Millionen Kinder im Grundschulalter sind betroffen, wie eine Schätzung von Forschern aus der Schweiz nun ermittelt hat. Umgerechnet auf die gesamte Welt heißt das: jedes dritte Kind im Alter zwischen sechs Jahren und zehn Jahren leidet an einem Jod-Mangel.

Studienergebnisse decken Mangel auf

In ihre Untersuchung banden die Wissenschaftler aus Zürich insgesamt 148 Länder ein und berechneten für jedes Land die ungefähren Jod-Daten. In 32 der Länder sah es dabei sehr düster aus.

Dabei verglichen die Forscher ihre Ergebnisse auch mit älteren Daten, die von der WHO im Jahr 2003 ermittelt worden waren. Damals hatte die WHO für insgesamt 54 Länder einen Jod-Mangel festgestellt. Es zeigt sich also eine langsame Verbesserung.

Mangel auch in Industriestaaten

Allerdings haben auch Menschen in Industriestaaten teilweise noch heute eine Mangelversorgung. Besonders

fallen hier auf. Die Forscher sehen den Grund unter anderem in der dortigen Gesetzgebung. In Großbritannien gibt es beispielsweise kein Gesetz dafür, dass in verkauftem Kochsalz unbedingt Jod enthalten sein muss.