Jungvogel gefunden: Was tun?
Wer einen Jungvogel sieht, der am Boden sitzt, sollte sich erst einmal vergewissern, welche Vogelart er vor sich hat. Bei zahlreichen Arten verlassen die Jungvögel flugunfähig ihr Nest. Dies ist ganz natürlich und kein Grund zur Sorge, da ihre Eltern sie weiter versorgen.
Sehr junge Vögel, die nur wenige oder gar keine Federn haben und hilflos auf dem Boden liegen, können Passanten wieder zurück in ihr Nest setzen. Dort besitzen sie die größten Überlebenschancen. Die Eltern werden den Nachwuchs weiterhin versorgen, da der Geruchssinn der Vögel nicht sehr hoch entwickelt ist. Der Geruch eines Menschen wird sie nicht davon abhalten, ihre Nachkommenschaft zu versorgen.
Für den Transport eins Jungvogels zu einer Wildvogelstation, deren Mitarbeiter sich mit solchem Tiernachwuchs am besten auskennen, ist ein Karton mit vielen Luftlöchern sehr gut geeignet, ebenso eine Katzenbox, weil es in der ziemlich dunkel ist. Ein Vogelkäfig ist ungeeignet, da das Tier durch die Stäbe hindurchschauen kann und glaubt, fliehen zu können.
Katzen- und Hundefutter, Regenwürmer (außer für Amseln und andere Drosseln), Hackfleisch oder Milchprodukte sind als Nahrung untauglich. Die Vögel sind nicht in der Lage, das Futter zu verdauen. Es besteht die Gefahr, dass die Verdauungsorgane verkleben.