Kabeldiebe verursachen Zugunglück mit über 200 Verletzten in Südafrika

Von Max Staender
1. Februar 2013

Im morgendlichen Berufsverkehr kam es in der Nähe der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria zu einem verheerenden Zusammenprall zweier Züge, bei dem 200 bis 300 Menschen verletzt wurden. Laut dem zuständigen Unternehmen Prasa Rail liegt die Unglücksursache nicht in den teils sehr veralteten Zügen, sondern beim Kabeldiebstahl.

Demnach fehlten knapp 25 Meter des betroffenen Signalsystems, an der sich der Zusammenstoß ereignet hat. Die Angestellten im Kontrollzentrum mussten den Lokführern anschließend per Handzeichen mitteilen, ob die Strecke frei ist, was in anderen Ländern allein schon wegen der strikten Sicherheitsvorschriften undenkbar wäre.

Wahrscheinlich wurde ein solches Handzeichen entweder nicht wahrgenommen oder falsch interpretiert, was den Zusammenstoß kurz danach verursachte. Der Verkehrsminister Ben Martins verurteilte Sabotage und forderte, dass man Kabeldiebstahl in Zukunft als versuchten Totschlag oder versuchten Mord ansehen müsse.