Kaffee-Trinken ohne Reue: Das Koffein schadet der Knochendichte nicht

Von Cornelia Scherpe
26. August 2013

Wer gern Kaffee trinkt, muss sich öfter anhören, dass er damit der Gesundheit schadet. Koffein zählt nicht zufällig zu den Giften, denn es kann in hohen Dosen durchaus dem Körper schaden. Dennoch stimmt nicht alles, was man Kaffee nachsagt. Eine vermeintliche Nebenwirkung konnten nun Forscher als Mythos entlarven und nehmen so den Kaffeetrinkern ein wenig das schlechte Gewissen.

Es stand nämlich der Verdacht im Raum, dass Koffein in den Stoffwechselprozess der Knochen eingreift und diesen ungünstig beeinflusst. So gingen manche Mediziner davon aus, dass der vermehrte Genuss die Entstehung von Osteoporose fördern kann und man aus diesem Grund mit Kaffee vorsichtig umgehen muss. Eine Studie mit 61.433 Probanden widerlegt dies nun.

Es handelte sich dabei um Freiwillige, die bereits seit 1987 betreut worden waren, damit man auch wirklich Aussagen über den Langzeitschaden machen konnte. Alle Teilnehmer wurden wiederholt gefragt, wie oft am Tag sie Kaffee trinken und außerdem erfolgten regelmäßig Untersuchungen ihrer Knochendichte.

Dabei zeigte sich jedoch kein großer Unterschied zwischen Kaffeetrinkern und Nichtkonsumenten. Sogar Vieltrinker fielen nicht besonders negativ auf. Innerhalb des Untersuchungszeitraums hatten sich 14.738 Probanden einen Knochenbruch zugezogen. Dabei konnte man jedoch nicht sagen, dass es die Kaffeetrinker häufiger erwischt hatte.

Die Knochenuntersuchungen zeigten allerdings, dass Vieltrinker durchaus ein wenig an Knochendichte verlieren. Wer täglich vier Tassen zu sich nimmt, dessen Knochendichte sinkt im Vergleich zu Gleichaltrigen Nichtkonsumenten um vier Prozent, wenn man bei der Lendenwirbelsäule misst. Misst man dagegen beim Oberschenkelknochen, kommt man auf zwei Prozent. In beiden Fällen ist dieser Unterschied allerdings so minimal, dass er in der Praxis nicht ins Gewicht fällt.