Kaffeekapseln sind ein Milliardengeschäft - Mondelez will Nespresso-System mit Kapseln bestücken

Von Ingrid Neufeld
12. Juni 2013

Kaffeekapseln sind ein sehr lohnendes Geschäft. Nachdem die Kapseln bei vielen Menschen schon mit dem Namen Nestle verbunden sind, gibt es auch andere, die sich damit eine goldene Nase verdienen möchten. Mondalez, ein US-amerikanisches Unternehmen plant im zweiten Halbjahr in der Schweiz, in Österreich und auch in Deutschland für das Nespresso-System Kaffeekapseln anzubieten.

Nespresso gehört zu den erfolgreichsten Marken von Nestle. Viele denken an George Clooney, wenn Sie die Alu-Kapseln sehen, da der Schauspieler Werbung für die Marke machte. Der Umsatz betrug allein im letzten Jahr 4,4 Milliarden Franken, das sind 3,6 Milliarden Euro. Als Ethical Coffee und ebenso der Schweizer Einzelhändler Denner versuchten für das Nespresso-System billigere Kapseln anzubieten, klagte Nestle dagegen. Der Erfolg steht noch aus.

Bei Wachstumsraten von 20 Prozent könnte der Absatz von Kaffee-Kapseln bis 2016 auf ein Drittel des Absatzes klettern. Acht Milliarden Dollar Umsatz weltweit entfielen 2012 auf die Kaffeekapseln, Westeuropa war daran mit 5,1 Milliarden beteiligt. Der deutsche Kaffeehersteller Reimann verleibte sich im Frühjahr den holländischen Hersteller von Kaffee-Kapseln D. E. Master Blenders ein. Dazu zählen auch Marken wie Pciwick Tee und Senseo-Kaffeepads.

Doch es gibt auch Hersteller, die eigene Kapselmaschinen produzieren möchten, so wie Tchibo der gemeinsam mit dem Kaffeevollautomatenhersteller Saeco auftritt. Auch Mondelez bietet eine eigene Maschine, nämlich Tassimo, mit der nicht nur Kaffee, sondern auch heiße Schokolade und Tee gekocht werden können. Die Amerikaner sind auf Platz zwei beim Rangeln um den höchsten Absatz. Im letzten Jahr hatten sich die Marken Milka-Schokolade, Cadbury und Jacobs-Kaffee vom amerikanischen Lebensmittelkonzern Kraft losgelöst.