Kann das "böse" Cholesterin auch gut sein?

Von Cornelia Scherpe
20. Januar 2012

Inzwischen ist bekannt, dass es "böses" und "gutes" Cholesterin gibt. Während man vom HDL-Cholesterin gar nicht genug haben kann, sollte man das LDL-Cholesterin eher meiden. Forscher aus den USA bringen diesen Leitsatz nun aber ins Wanken, denn sie glauben, eine gute Seite am bösen Cholesterin gefunden zu haben. Ihren Untersuchungen zufolge ist es möglich, dass es den Menschen vor einem Vorhofflimmern im Herzen bewahrt. Eigentlich geht man momentan eher davon aus, dass der hohe Wert im Blut Herzinfarkte provoziert. Die Forscher beobachteten jedoch, dass zumindest Vorhofflimmern bei Menschen mit viel LDL-Cholesterin seltener ist.

Dazu erhob man die Daten von 14.000 Menschen. Während die Studie startete, waren alle Teilnehmer gesund. Man betrachtete sie 19 Jahre lang und konnte das Flimmern bei 1.433 diagnostizieren. Eine genauer Betrachtung dieser Patienten ergab dann, dass sie eher wenig LDL-Cholesterin hatten und die weiterhin gesunden Probanden mehr davon. Offenbar senkt ein Plus an bösem Cholesterin das Risiko auf Vorhofflimmern.

Wer mehr als 150 mg LDL-Cholesterin pro Deziliter Blut hatte, dessen Risiko war um 15 Prozent kleiner. Die Forscher sind von diesem Ergebnis selbst überrascht.