Kann ein Anblick eines Kunstwerkes zu psychischen Störungen führen?

Forscher machen Test zur Ergründung des "Stendhal-Syndroms"

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. August 2010

Täglich besuchen viele Tausende von Menschen die Museen oder andere Kunstausstellungen auf der Welt. Doch kann der Anblick eines Kunstwerkes tatsächlich psychische Störungen auslösen?

Der französische Schriftsteller Stendhal, geboren am 23. Januar 1783, gestorben 1842 in Paris, ist im Jahr 1817 nach Italien gereist. Dort soll er nach dem Besuch der Stadt Florenz mit seinen vielen Kunstwerken in eine völlige Ekstase geraten sein; anschließend folgte das Erlöschen seiner Lebenskraft. Der Autor Stendahl ist besonders durch sein Werk "Rot und Schwarz", das er zwischen 1827 und 1830 geschrieben hat, bekannt.

Forscher ergründen "Stendhal-Syndrom"

Jetzt wollen Ärzte und Psychologen in Florenz erkunden, ob dieses "Stendhal-Syndrom" tatsächlich möglich ist. Dafür wurde im Renaissance-Palast Medici Riccardi in einem Saal ein Fußboden mit Sensoren präpariert, der das Deckengemälde, das von einem neapolitanischen Maler des 17. Jahrhunderts Luca Giordano (1634-1705) erstellt wurde, widerspiegelt.

Jetzt sollen also Besucher über den Boden gehen, dabei werden Blutdruck, Puls und der Atem gemessen. Zudem wird im Hintergrund Musik erklingen.

Bis Ende August sollen dementsprechend die Daten der Besucher gesammelt und anschließend wissenschaftlich ausgewertet werden und man will sehen, ob und wie auch heute noch das "Stendhal-Syndrom" eine Wirkung hervorruft.