Kann Metformin vor Brustkrebs schützen?

Von Cornelia Scherpe
4. Oktober 2012

Das Medikament "Metformin" ist vielen bekannt, allerdings nicht aus der Krebsforschung. Es wird bei Menschen mit Diabetes eingesetzt, doch offenbar ist damit sein Wirkungsspektrum noch nicht ausgeschöpft. Forscher haben ermittelt, dass Metformin auch im Kampf gegen Brustkrebs helfen könnte. Zumindest einer Meta-Studie zufolge konnte man eine schützende Wirkung nachweisen.

Man hatte die Fälle von Diabetikerinnen untersucht, die in Form einer Langzeittherapie Metformin einnehmen mussten. Im Vergleich zu anderen Frauen, die mit dem Mittel niemals in Kontakt kamen, entwickelten diese Zuckerkranken auffallend seltener Brustkrebs. Ein Beweis für die Wirkung ist dies zwar noch nicht, doch es lenkt die Aufmerksamkeit der Forscher auf Metformin.

Bereits vor zwei Jahren konnte eine Studie zeigen, dass Frauen und auch Männer seltener Krebs bekamen, wenn sie auf Metformin eingestellt waren. Diabetiker, die stattdessen mit anderen Anti-Diabetika versorgt worden waren, zeigten statistisch gesehen häufiger Krebs. Von einer Minimierung des Risikos um 17 Prozent ist die Rede.

In einer aktuellen Studie will man daher nun genauer herausfinden, ob man eine neue Waffe gegen Brustkrebs gefunden hat. US-Forscher arbeiten gemeinsam mit Kollegen aus Kanada an einem endgültigen Nachweis der Schutzwirkung oder des Versagens. Die Frauen der Studie leiden alle an Diabetes und sind zwischen 18 Jahren und 74 Jahren, damit ein möglichst breites Altersspektrum abgedeckt werden kann.

Die Ergebnisse der Studie werden von Ärzten und Patienten auf der ganzen Welt mit Spannung erwartet. Natürlich interessieren sich auch die Pharmakonzerne für den Ausgang der Studie, um eventuell neue Medikamentenzulassungen zu beantragen.