Kann mit Mikroskopaufnahmen der Erfolg einer Chemotherapie bald vorausberechnet werden?

Mit einem neu entwickelten Testverfahren wollen Forscher die individuelle Effektivität der Mitochondrien bestimmen

Von Cornelia Scherpe
4. November 2011

Durch eine Chemotherapie können Krebszellen abgetötet werden. Die verabreichten Substanzen bewirken, dass die Zellen quasi in den Selbstmord getrieben werden. Doch nicht bei jedem Patienten wirkt eine solche Chemotherapie. Da sie auch viele Nebenwirkungen hat, wäre es sehr hilfreich im Vorfeld zu wissen, ob sich die Belastung für den Körper überhaupt lohnt.

Mit neuem Test gucken Forscher in Mitochondrien hinein

Genau dies soll bald ein neu entwickelter Test möglich machen. In den USA entwickelten Forscher eine Methode, die verbesserte Mikroskopaufnahmen anfertigt. Man sieht also in die Zellen hinein.

Dort untersucht man dann, in welchem Zustand sich die Mitochondrien befinden. Diese sind wie eine "Batterie" in jeder Zelle zu finden. Je effektiver die Mitochondrien sind, desto eher wirkt die Chemotherapie.

Die eingesetzten Medikamente, Zytostatika genannt, attackieren nämlich jene Tumorzellen, die sich am Schnellsten teilen und so vermehren. Dieser Prozess wird maßgeblich von den Mitochondrien gesteuert.

Neues Testverfahren noch nicht für Therapie gedacht

Wirklich effektiv ist der neue Test bisher aber noch nicht. Es gibt schnell wuchernde Tumoren, die dennoch nicht auf eine Chemotherapie ansprechen und auch langsamen Krebs, der gut bekämpft werden kann.

Das neue Testverfahren ist daher noch nicht für die Therapie gedacht, sondern ist vorerst nur ein Meilenstein der Forschung. Man hofft, ihn weiterentwickeln zu können, damit er in naher Zukunft den Erfolg tatsächlich stichfest vorberechnen kann.