Kanonenkugeln konnten auch starke Schiffsrümpfe durchschlagen

Kanonenkugeln im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts hatten 4 bis 36 Pfund Gewicht

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
18. August 2009

Israelische Wissenschaftler und Ingenieure untersuchten jetzt die Durchschlagskraft von alten Kanonen. Zu diesem Zweck bauten sie ein altes gesunkenes Schiff aus dem Jahr 1799 in einem Maßstab von 1:2 nach und beschossen es dann mit Kanonen. Dieses Schiff hatte seinerzeit einen besonders starken Rumpf aus Eichenholz und war bei der Belagerung der Stadt Akko (bei Haifa) durch Napoleon von den englischen und osmanischen Verteidigern versenkt worden.

Bei den Versuchen konnte der Schiffsrumpf aber den Kugeln nicht widerstehen, egal, mit welcher Kraft sie abgeschossen wurden. Im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Schiffe besonders robust mit Plattformen für die Geschütze gebaut, so waren sie dann auch nicht sehr schnell und wendig.

Aber zusätzlich wurde dann seitlich eine doppelte Wand installiert, so dass es schwer war, ein solches Schiff direkt zu versenken. Die Kanonenkugeln hatten damals ein Gewicht zwischen 4 bis 36 Pfund und eine kleine Fregatte besaß 28 Kanonen mit jeweils 100 Kugeln. Die HMS Victory, das größte Kriegsschiff aller Zeiten, hatte über 100 Kanonen an Bord, ist im Jahr 1744 im Ärmelkanal bei einem Sturm gesunken.

Verschiedene Taktiken beim Seekrieg

Das Wrack wurde im letzten Jahr gefunden, der Fundort bleibt aber geheim. In den späteren Jahren, nachdem auch die Kanonenkugeln mit einem explosiven Mantel umgeben wurden, wurden als Schutz am Rumpf auch Metallplatten angebracht. Bei einem Seekrieg gab es auch verschiedene Taktiken, so versuchten die Franzosen den Gegner durch Beschuss der Masten manövrierunfähig zu machen, die Engländer schossen mehr auf den Schiffsrumpf.