Kapsel mit eingebauter Kamera führt Magen- und Darmspiegelungen durch

Endoskopie durch Minikapsel - für Gewebeproben eignet sich die neuartige Methode nicht

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
30. November 2010

Jetzt brauchen Patienten bei einer Magen- oder Darmspiegelung keine Angst mehr vor dem Schlauch-Endoskop zu haben, denn eine Kapsel mit eingebauter Minikamera wurde jetzt schon erfolgreich getestet.

Funktionsprinzip und Anwendungsgebiete

Diese Kapsel ist etwa 31 Millimeter lang und 11 Millimeter dick, die dann der Patient mit Wasser herunter schlucken muss. Danach legt man sich waagerecht auf einen Untersuchungstisch, der mit einem Magnetfeld umgeben ist und so kann der Arzt dieses "Mini-U-Boot" durch den Magen und Darm manövrieren.

An den beiden Enden befinden sich die Kameras und die Bilder werden auf einem Monitor sichtbar gemacht. So kann der Arzt auch Veränderungen schnell erkennen.

Wie die "Ärzte Zeitung" schreibt, wurde dies Gerät, das gemeinsam von Siemens Healthcare und Olympus Medical Systems Corporation entwickelt wurde, an 50 Patienten jetzt mit Erfolg getestete, so dass beispielsweise bei einer Magenspiegelung das Schlucken des Endoskop-Schlauchs, was vielen sehr unangenehm ist, entfallen kann. Auch Darmuntersuchungen sind jetzt mit dem "Mini-U-Boot" möglich.

Nachteil

Dennoch besteht hier der Nachteil, dass im Gegensatz zur normalen Koloskopie dann mit dem Gerät keine Gewebeproben, beispielsweise bei Polypen, entnommen werden können, so dass anschließend doch auf die bisherige Methode zurückgegriffen werden muss.