Katastrophaler Frauenanteil in den Chefetagen von Schweizer Firmen

Schweizer Firmen sind gegen die Einführung einer Frauenquote und setzen auf Chancengleichheit

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
9. März 2011

Während bei uns in Deutschland heiß über Frauenquoten in den Chef-Etagen der Wirtschaft diskutiert wird, scheint man sich in der Schweiz darum wenig zu kümmern. So bewegt sich dort schon seit Jahren sehr wenig und bei den 20 größten Firmen, die auch an der Börse notiert werden, liegt der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen oder im Verwaltungsrat nur bei etwa 7 bis 10 Prozent.

Chancengleichheit statt Frauenquote

Aber auch zukünftig wird sich dort wenig ändern, denn eine Frauenquote ist nicht in Planung, wie auch die Firma Nestlé berichtet. So hält man am Prinzip gleiche Chancen für alle Mitarbeiter fest. Der einzige Konzern, der bis zum Jahr 2014 in seinen Führungsetagen etwa 20 Prozent Frauen vorweisen will, ist das Pharmaunternehmen Roche. In England sollen die großen Unternehmen jetzt veröffentlichen, so ein Vorschlag des ehemaligen Handelsministers Lord Davies, wie groß der Frauenanteil in den Führungspositionen ist.

Positiver Einfluss auf Aktienkurs durch Frauen in den Führungsetagen

Hierbei sollen auch die Aktionäre helfen und notfalls bei der Auswahl der Verwaltungsräte den Bossen auf die Finger klopfen, sonst wird es noch Jahrzehnte dauern, bis ein Frauenanteil von 50 Prozent erreicht wird. Wie eine Studie zeigte, soll sich eine höhere Frauenquote auch auf den Aktienkurs positiv auswirken. Vor einiger Zeit hatte aber Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Vorstoß von der Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, eine Frauenquote von 30 Prozent für große Unternehmen einzuführen, gestoppt.

Die großen Firmen in Deutschland sind bereit, mehr Frauen in die Chef-Etagen zu holen, aber ohne eine bestimmte Quote dabei zu beachten.