Katholische Krankenhäuser in NRW erlauben "Pille danach"

Von Ingo Krüger
19. Februar 2013

Die katholischen Kliniken in Nordrhein-Westfalen wollen in Zukunft nach einer Vergewaltigung die "Pille danach" zulassen. Dies gab die Landesregierung von NRW bekannt. Demnach unterstützen alle nordrhein-westfälischen Bischöfe eine entsprechende Erklärung des Erzbistums Köln. So habe die Kirche zugesagt, dass alle zuständigen Krankenhäuser den Missbrauchsopfern das Präparat anbieten würden, so Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

Die Landesregierung hatte die Klarstellung gefordert, nachdem im Dezember 2012 zwei katholische Krankenhäuser in Köln eine junge Frau nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung abgewiesen hatten. Dabei beriefen sich die Ärzte auf eine Richtlinie, nach der eine Verschreibung der "Pille danach" nicht erlaubt sei.

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner teilte anschließend mit, dass die Verabreichung eines zeugungshemmenden Medikamentes an Vergewaltigungsopfer mit der kirchlichen Ethik in Einklang stehe.