Kaum Nachwuchs bei Kranichen - Schuld ist die veränderte Landwirtschaft

Von Dörte Rösler
19. September 2013

Die vorpommersche Boddenlandschaft wirkt wie ein Magnet auf Kraniche. Auf ihrem Flug von Skandinavien in den Süden ziehen jährlich rund 300.000 der imposanten Vögel in einer schmalen Schneise über Deutschland hinweg. Die Rast im flachen Küstengewässer ist für sie überlebenswichtig. Dieses Jahr meldet das Kranich-Informationszentrum einen dramatischen Rückgang der Jungtiere.

Während die Schutzbemühungen bisher für einen erfreulichen Zuwachs der Population gesorgt haben, beobachten die Vogelschützer aktuell wieder einen Mangel an Nachwuchs. Nur fünf Prozent der rastenden Tiere sei in diesem Jahr geschlüpft. Für eine erfolgreiche Reproduktion seien zehn Prozent notwendig.

Als Ursachen nennen die Experten das Frühjahrshochwasser und die Veränderungen in der Landwirtschaft. Vor allem der massenhafte Anbau von Mais und Raps bedränge die Brutplätze der Kraniche. Den Vögeln fehle es an Brachflächen, auf denen sie Futter suchen und ihre Jungen aufziehen könnten.