Kaum Schmerzen, kaum Narben: In der modernen Medizin ist Fädenziehen so sicher wie nie zuvor

Von Cornelia Scherpe
27. Februar 2014

Allein in Deutschland müssen sich jedes Jahr tausende Menschen einer Operation unterziehen. Am häufigsten geht es dabei um das Beheben von Knie- und Hüftproblemen. Herz-Operationen, Eingriffe am Darm oder OPs direkt im Gesicht stehen ebenfalls ganz oben.

Unbegründete Ängste

Muss am Ende die Operationswunde verschlossen werden, greifen die Chirurgen seit vielen Generationen auf Nadel und medizinischen Faden zurück. Viele Patienten sorgen sich dabei, ob am Ende nach dem Fädenziehen eine hässliche Narbe verbleiben wird, oder aber ob das Fädenziehen nicht schmerzhaft ist.

Deutsche Ärzte können ihre Patienten dabei beruhigen. Zwar sieht es nach traditionellem Werkzeug aus, doch sowohl Nadel als auch Faden haben sich im Detail extrem weiter entwickelt.

Moderen Materialien und Nähtechniken

Die moderne Medizin arbeitet längst nicht mehr mit den klassischen Materialien von früher. Genäht wird dennoch, damit die Wunde ohne unnötige Spannung geschlossen ist und der Körper bei seinem natürlichen Heilungsprozess nicht behindert wird. Das eigentliche Fädenziehen ist auf keinen Fall ein Grund zur Panik, denn viele Patienten haben gar keine Schmerzen, oder verspüren nur ein leichtes Ziehen.

Moderne Nähtechniken haben es ermöglicht, dass die Fäden am Ende sehr einfach entfernt werden können. Zudem sind die medizinischen Fäden sehr haltbar geworden. Daher muss man ein Reißen bei der Entfernung kaum fürchten. Es gibt Fäden aus einem sehr geschmeidigen Material, sodass sie sehr gut gleiten. Auch das erleichtert natürlich die Entfernung. Sie werden bei Nähten an der Hautoberfläche benutzt, damit kaum Narben entstehen können.

Einsatz von geflochtenen Fäden

Im Körperinneren setzt man dagegen auf geflochtene Fäden, die noch besser halten, doch dafür eher zu Narben führen. Sie bestehen dafür aber aus einem Material, das gar nicht mehr gezogen werden muss. Nach einigen Wochen werden die Fäden durch die Flüssigkeit im Gewebe komplett aufgelöst.