Keimbelastung in deutschen Krankenhäusern ist besorgniserregend
Hygiene wird von vielen Pflegern und Ärzten deutscher Kliniken nicht ernst genug genommen
Pro Jahr infizieren sich rund 500.000 Patienten mit Keimen in deutschen Krankenhäusern. Dadurch entstehen dem Staat Kosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro jährlich. International verglichen, stehen die deutschen Kliniken in Sachen Keimbelastung eher schlecht da, doch einige Krankenhäuser scheinen diese Gefahr nicht allzu ernst zu nehmen, zumindest wenn man sich deren Hygienestandards anschaut.
Pfleger und Ärzte vernachlässigen Hygiene
Matthias Schrappe, Direktor des Instituts für Patientensicherheit der Friedrich-Wilhelm Universität in Bonn weiß, dass es einige Ärzte und Pfleger mit der Hygiene nicht so ganz genau nehmen. Er selbst kenne Ärzte, die sich eben nicht nach jedem Patienten die Hände waschen und desinfizieren und somit Keime sehr leicht auf andere Patienten übertragen können.
In deutschen Krankenhäusern gibt es ernste Probleme in Sachen Hygiene, doch Schrappe schätzt, dass nur etwa 30% aller deutschen Krankenhäuser versuchen etwas dagegen zu unternehmen. Er fordert deshalb, dass man die Zahl der Infektionen jedes einzelnen Krankenhauses offenlegt, damit auch die Patienten erfahren, in welche Kliniken vermehrt Keime auftreten und diese dann bewusst meiden können.