Kein erhöhtes Autismus-Risiko durch häufige Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft
Studie findet keinen Zusammenhang zwischen Häufigkeit von Ultraschalluntersuchungen und Autismus beim Kind
Die meisten Frauenärzte beruhigen ihre Patientinnen: Bei einer Sonografie durch die Bauchdecke der Mutter gelangen nur schwache Ultraschallstrahlen bis zum Ungeborenen und richten keinen Schaden an. Dennoch sind in den letzten Jahren Zweifel aufgekommen. Seit die Zahl der Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft zugenommen hat, gibt es auch immer mehr Fälle von Autismus-Spektrum-Störungen. Vor allem in den USA kommt inzwischen ein Krankheitsfall auf 68 Geburten. Liegt dies daran, dass statt wie früher zweimal inzwischen im Schnitt sechsmal pro Schwangerschaft mit Ultraschall nach dem Kind gesehen wird?
Studie beleuchtet Zusammenhang zwischen Ultraschalluntersuchungen und Autismus
Um dieser Frage nachzugehen, hat ein US-Forscherteam die Daten von 420 Mutter-Kind-Paaren ausgewertet. Die Krankenhausakten der Mütter gaben Aufschluss über die Häufigkeit der Sonografie-Untersuchungen sowie die Stärke und Tiefe der Ultraschallwellen. Bei den Kindern konnte man durch psychologische Untersuchungen feststellen, ob sie gesund waren oder eine Autismus-Spektrum-Störungen entwickelt hatten.
Häufigkeit der Ultraschalluntersuchungen hat keinen Einfluss
Die Forscher fanden dabei keinen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Voruntersuchungen mittels Ultraschall und dem Auftreten der Störungen. Es spielt demnach keine Rolle, ob zwei oder sechs mal eine Sonografie des Ungeborenen durchgeführt wird.
Selbst das Trimester der Untersuchung spielte keine Rolle. Bislang ging man davon aus, dass die ersten beiden Trimester als empfindlicher einzuordnen sind, da das Gehirn des Ungeborenen im Wachstum ist.
Tiefe Ultraschallwellen erhöhen Risiko nur gering
Einen minimalen Unterschied gab es hingegen, wenn man die Gruppen im Bezug auf die Tiefe der Ultraschallwellen verglich. Bei übergewichtigen Patientinnen muss die Sonografie mit tiefer gehenden Schallwellen arbeiten, da mehr Gewebe durchdrungen werden muss, bis man das Ungeborene sieht. Hier fanden die Forscher eine leichte Erhöhung des Risikos auf Autismus-Spektrum-Störungen, wenn im ersten Trimester durchschnittlich 12,5 statt 11,6 Zentimeter durchdrungen werden mussten. Im zweiten Trimester gab es einen Unterschied zwischen 12,9 und 12,6 Zentimeter. Statistisch waren beide aber nicht signifikant.
Quelle
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/89197/Wie-risikoreich-ist-der-praenatale-Ultraschall Abgerufen am 1. März 2018