Kein Gläschen in Ehren: Schwangere sollten auf auch geringe Alkoholmengen verzichten

Von Nicole Freialdenhoven
29. Mai 2013

Obwohl schon lange bekannt ist, dass Alkohol in der Schwangerschaft schwere Schäden beim Kind auslösen kann, greift noch immer jede vierte schwangere Frau ab zu alkoholischen Getränken. Dabei handelte es sich vor allem um Frauen über 30 Jahre mit höherer Bildung. "Ein Gläschen Wein kann nicht schaden", wird häufig gedacht, doch schon eine geringe Menge Alkohol kann dem ungeborenen Kind dauerhafte Schäden zufügen.

Alkohol wirkt im menschlichen Körper wie ein Gift, das sämtliche Zellen schädigen kann. Gelangt das Gift über die Plazenta zum ungeborenen Kind, kann es schwere Schäden in den schnell wachsenden Zellen anrichten. So können beispielsweise die inneren Organe geschädigt werden, die in den ersten Monaten entstehen, und später das Gehirn. Auch äußerliche Fehlbildung sind häufig, zum Beispiel kurze Lidspalten oder eine schmale Oberlippe. Kinder, die im Mutterleib von Alkohol geschädigt wurden, müssen später häufig eine spezielle Förderschule besuchen, da ihre Gedächtnisleistung schlechter ist als die anderer Kinder und sie vieles wieder vergessen.

In Deutschland werden etwa 10.000 Kinder jährlich geboren, die unter einem oder mehreren Symptomen der Alkoholschädigung leiden. Viele von ihnen kommen zudem zu früh auf die Welt. Bei etwa 2000 bis 4000 Kindern wird sogar vom fetalen Alkoholsyndrom (FAS) gesprochen, bei dem mehrere Merkmale zusammen kommen.