Kein Krebs durch Acrylamid

Reiner Zufall? Studie entschärft Aussage, dass Acrylamid Krebs auslöst

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
18. November 2009

Es besteht zwar seit einiger Zeit der Verdacht, dass Acrylamid, das ist eine Substanz in kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln, Krebs im Mundraum und in der Schilddrüse auslösen könnte. Aber eine holländische Langzeitstudie, an der mehr als 120.000 Erwachsenen teilnahmen, hat diesen Verdacht nicht erhärten können.

Es ergab sich zwar ein gewisse Verbindung zwischen einem erhöhten Krebsrisiko und einer vermehrten Aufnahme von Acrylamid, aber die Zahl der Betroffenen stand in keiner Relation zu der gesamten Teilnehmerzahl und man vermutet nur einen reinen Zufall. Bei der Studie, die ab 1986 gestartet wurde, wurden hauptsächlich Menschen zwischen 55 und 69 Jahren befragt, die Angaben über ihre tägliche Nahrung und somit über die Menge an Acrylamid machten.

Vorkommen von Acrylamid

Man findet dieses Acrylamid in allen stärke- und zuckerhaltigen Produkten, wenn diese stark erhitzt werden, so beim Backen, Frittieren, Braten oder Rösten. Auch in Brot, Pommes frites, Kaffee, Knäckebrot, Chips, Keksen und Kuchen ist sie enthalten. Bei der Befragung kam auch heraus, dass Männer somit täglich durchschnittlich 22,5 und Frauen 21,1 Mikrogramm Acrylamid aufnehmen, wobei das meiste im Kaffee steckt.

Während der gesamten Studie erkrankten 101 Menschen an Tumoren in der Mundhöhle, 83 Krebserkrankungen im Gaumen- oder Rachenraum, 180 erlitten einen Kehlkopfkrebs und 66 hatten Schilddrüsenkrebs. Bei allen Fällen konnte man aber einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und der Aufnahme von Acrylamid feststellen. Aber aus gesundheitlichen Gründen sollte man nicht zu viele Chips und Pommes frites essen.

Übrigens gehört das Acrylamid zur chemischen Gruppe der Amide und ist in reiner Form ein weißes, geruchloses, kristallines Pulver, was in Wasser, Ethanol und Ether löslich ist. Auch beim Rauchen entsteht die Chemikalie.