Kein Öl ins Ohr: Manche Hausmittel schaden statt zu helfen

Von Nicole Freialdenhoven
12. September 2013

Der Trend geht zurück zu natürlichen Hausmitteln statt zu chemischen Keulen aus der Apotheke. Aber nicht alle altmodischen Hausrezepte von Oma sind wirklich sinnvoll. So sollte beispielsweise kein warmes Öl in ein schmerzendes Ohr gegossen werden: Es mag kurze Zeit beruhigend wirken, doch zum Einen besteht die Gefahr, dass mit dem Öl Erreger ins Innenohr gelangen, zum Anderen könnte das Trommelfell Schaden erleiden.

Ebenso sinnlos ist es, Herpes mit Hausmitteln wie Honig oder Zahnpasta zu behandeln oder Mehl auf eine Verbrennung zu streuen. Das Mehl oder der Zucker im Honig können Infektionen auslösen, die eine ursprünglich leichte Verletzung verschlimmern.

Ähnlich kontraproduktiv ist es, eine Bindehautentzündung mit in Kamillentee getränkte Wattebäuschen zu behandeln. Die Kamille reizt das Auge nur noch zusätzlich und kann möglicherweise eine allergische Reaktion auslösen. Für all diese Fälle sind Salben aus der Apotheke die sinnvollere Behandlung.

Ein weit verbreiteter Irrglauben betrifft die Wirkung von "heißer Zitrone" bei Erkältungen: Zwar sind Zitronen generell tatsächlich gute Lieferanten von Vitamin C, doch wenn der Zitronensaft mit kochend heißem Wasser aufgegossen wird, gehen die Vitamine sofort verloren. Also entweder kalten Zitronensaft trinken oder auf spezielle Vitamin C-Mittel setzen.