Kein Schutz vor Herpes genitalis - getesteter Impfstoff versagt

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2012

Es ist ein Rückschlag für die Forscher und eine Enttäuschung für die Betroffenen. Ein neuer Impfstoff sollte Menschen vor Herpes genitalis schützen, doch in der Studie hat der auf Vakazinen basierende Stoff nun versagt.

Erste Versuche hatten eine gute Wirkung vermuten lassen, daher war man mit viel Hoffnung und Enthusiasmus an die Sache herangegangen. Immerhin hatte man eine Effektivitätsrate von bis zu 74 Prozent gehabt und dem Virus damit gehörig eingedämmt. In der Praxis scheiterten die Vakazine nun aber offenbar, denn sie konnten die Menschen nicht vor dem Virus schützen. Die Effektivität ist nun auf nur noch 20 Prozent gesunken, was als unzureichend bezeichnet werden muss.

Behandelt wurden 8.323 weibliche Probanden und eine Kontrollgruppe. Während die Studie für 20 Monate lief, bekamen viele trotz der Impfung Herpes genitalis. Die Infektionsrate sank nur von 1,1 Prozent auf 0,9 Prozent. Ein enttäuschendes Ergebnis für die Forscher. Gerade die Wirkung gegen Herpes genitalis, den Virus HSV-2, blieb fast völlig aus. Dagegen hilft der erforschte Impfstoff wenigstens etwas gegen HSV-1, den bekannten Herpes am Mund, hier mit immerhin 58 Prozent.

Woher dieser Misserfolg kommt, ist nicht ganz klar. Die Forscher gehen davon aus, dass die Teilnehmer der ersten Studie einfach geeigneter waren und das Ergebnis daher besser ausfiel, als in der Realität, wo verschiedene Menschen behandelt werden.