Kein Wodka mehr an Bord: Russen sollen ohne Alkohol fliegen

In russischen Flugzeugen kam es in den letzten Monaten zu mehreren alkoholbedingten Zwischenfällen

Von Nicole Freialdenhoven
7. Februar 2013

Nachdem in Russland die Zahl der alkoholbedingten Zwischenfälle an Bord von Linienflügen stark zugenommen hat, soll nun ein neues Gesetz Abhilfe schaffen. Witali Jefimow, Vorsitzender des verkehrspolitischen Ausschusses, erwägt beispielsweise, die Mitnahme von Alkohol aus den Duty Free Shops der Flughäfen zu verbieten.

Allerdings stößt die Idee nicht überall auf Begeisterung: Die Duty Free Shops könnten im Prinzip keinen Alkohol mehr verkaufen, da sich alle Reisende im Abflugbereich auf dem Weg in ein Flugzeug befinden und niemand würde daran gehindert, sich auf ausländischen Flughäfen für den Rückflug mit Alkohol einzudecken.

Maßnahmen der russischen Regierung

Es ist nicht die einzige Maßnahme, mit der die russische Regierung den hohen Alkoholkonsum im Land in den Griff bekommen will. So soll das Mindestalter für den Kauf harter Spirituosen auf 21 Jahre angehoben werden. Zudem sollen Polizisten die Befugnis erhalten, auch bei betrunkenen Fußgängern Alkoholtests durchzuführen. Wer sich weigert, wird automatisch als "volltrunken" ins Protokoll aufgenommen und muss mit einem Bußgeld rechnen.

Alkoholbedingte Zwischenfälle

An Bord russischer Verkehrsmaschinen kam es in den letzten Monaten zu mehreren alkoholbedingten Zwischenfällen. Zuletzt erzwang ein betrunkener Randalierer auf dem Weg von Moskau nach Thailand eine Zwischenlandung in Taschkent, nachdem er mehrere andere Passagiere angegriffen und verletzt hatte. Der Mann wurde der usbekischen Polizei übergeben, während einige verletzte Passagiere einen Arzt benötigten.