Kein Zusammenhang zwischen HPV-Impfung und multipler Sklerose
Studien decken auf, dass die Gefahr auf MS nicht durch die HPV-Impfung ansteigt
HPV steht für den humanen Papilloma-Virus, mit dem man sich durch ungeschützten Sex infizieren kann. Bei Mädchen besteht nach der Ansteckung die Gefahr für Gebärmutterhalskrebs, weshalb Kinderärzte zu einer frühen HPV-Impfung raten. Bereits seit 2006 können sich alle Mädchen ab zwölf Jahren und bis 17 Jahren kostenfrei impfen lassen.
Risiko auf multiple Sklerose
Allerdings herrschte in den letzten Jahren auch eine allgemeine Verunsicherung, ob durch die HPV-Impfung das Risiko auf multiple Sklerose, kurz MS, steigt. Bei MS handelt es sich um eine neurologische Krankheit, bei der mehr und mehr Nervenzellen absterben.
Allein in Deutschland sind 180.000 Menschen von MS betroffen, weltweit über zwei Millionen. Im Zusammenhang mit der HPV-Impfung waren Fälle bekannt geworden, in denen junge Mädchen relativ zeitnah nach ihrer Impfung MS bekommen hatten. Eltern und die jungen Patientinnen wurden daher verunsichert.
Studien geben Entwarnung
Nun haben gleich zwei voneinander unabhängige Studien gezeigt, dass die Sorgen unbegründet sind. In der ersten Erhebung wurden die Daten von rund vier Millionen Frauen aus Dänemark und Schweden untersucht. 800.000 von ihnen hatten sich zwischen 2006 und 2013 gegen HPV impfen lassen, der Rest diente als Kontrollgruppe.
Es lagen den Forschern Daten von vor der Impfung vor und Daten vom Zeitraum danach. So konnten sie sehen, wer MS bekommen hatte. Insgesamt traten 7.622 Fälle von multiple Sklerose auf. Doch nur 163 davon waren zeitlich nahe der HPV-Impfung.
Sie traten innerhalb von 24 Monaten nach dem Impfen auf. Statistisch gesehen kam es so zu 22 MS-Fälle pro 100.000 Personenjahre vor der Impfung, aber nur zu sechs Fällen pro 100.000 kurz danach. Somit ist das Risiko sogar kleiner geworden.
In der zweiten Studie wurden junge Frauen in den USA betreut und das zwischen 2008 und 2011. Auch hier fand man kein erhöhtes Risiko nach der HPV-Impfung.
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