Keine Chance für Diskriminierung - mit anonymer Bewerbung zum Job

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
23. April 2013

Wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) nun in bereits mehreren Studien nachweisen konnte, haben spezielle Personengruppen deutlich geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dazu zählen besonders Migranten, ältere Bewerber sowie Frauen mit Kindern. Schon vor dem eigentlichen Bewerbungsgespräch werden viele Betroffene von der Wunschfirma abgelehnt. Mit einer anonymen Bewerbeform, in der man weder Name, Alter, Familienstand, Adresse noch Herkunft angibt, sollen diese Menschen unterstützt werden.

Das Ziel der anonymen Bewerbung ist es, das Augenmerk auf die Qualifikation des Bewerbers zu legen, ohne auf die persönlichen Angaben zu achten - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem der- oder diejenige dann zum persönlichen Gespräch eingeladen wird.

Neben den oben genannten Punkten sollte man zudem auch auf Angaben zu Sprachkenntnissen (sofern nicht nötig), Elternzeit, Wehrdienst zu verzichten. Im Lebenslauf ist es zudem ratsam, die bisherigen Arbeitszeiten bei einem Unternehmen in ihrer Dauer aufzulisten und nicht den Jahren zuzuordnen.

Wer sich anonym bewerben möchte, hat die Möglichkeit, dies durch online auszufüllende Formulare zu tun; auch die Rücksendung an den Arbeitgeber ist denkbar. Weiterhin kann die jeweilige Firma die Stellen, die nicht lesbar sein sollen, im Voraus durch ein Sekretariat schwärzen zu lassen.

Das Pilotprojekt "anonyme Bewerbung" wurde in Deutschland erst im Jahr 2010 gestartet, während es in anderen Ländern wie Frankreich, Schweden, England und den USA bereits seit längerer Zeit durchgeführt wird. Hierzulande wird die Umsetzbarkeit der Theorie kritisiert, da der bürokratische Aufwand sehr viel höher sei. Zudem wird bemängelt, dass das Thema Diskriminierung auch hierbei wieder akutell wird, nämlich dann, wenn es zum persönlichen Gespräch kommt.