Kennzeichnungspflicht für PR-Texter beim Online-Lexikon Wikipedia

Von Ingo Krüger
18. Juni 2014

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia hat das Lexikon im Bücherregal weitestgehend verdrängt. Wer eine Wissenslücke schließen möchte, ruft die Webseite des Internet-Nachschlagewerks auf und sucht nach dem gewünschten Begriff.

Da es dort jedoch immer mehr geschönte Texte gibt, die von bezahlten Autoren stammen, hat der Eigentümer Wikimedia Foundation die Nutzungsbedingungen geändert. In Zukunft müssen Autoren, die für ihren Beitrag von Dritten eine Vergütung erhalten, ihren Auftraggeber nennen, etwa im eigenen Userprofil oder im Diskussionsforum des Artikels.

Anzahl der ehrenamtlichen Autoren geht zurück

Die Wikimedia-Stiftung geht davon aus, dass diese Information wieder mehr Vertrauen in die Online-Enzyklopädie schafft. Erst im Oktober 2013 hatte Wikipedia mehr als 250 User-Accounts gesperrt, die inkognito als bezahlte PR-Schreiber tätig waren.

Derweil geht die Zahl der ehrenamtlichen Autoren immer weiter zurück. Sie sank von rund 89.000 im Jahr 2011 auf noch knapp 76.000 im Februar 2014. Für sie gilt, wie auch für Mitarbeiter von Museen oder Bibliotheken, die Fachbeiträge zu ihren Themengebieten verfassen, dass sie keinen Transparenzhinweis abgeben müssen.