Kinder, die zweisprachig aufwachsen, lernen das typische Sprachmuster der Sprachen später
Bilinguale Kinder reagieren später auf spezifische Sprachmuster
Amerikanische Forscher stellten fest, dass Kinder, die zweisprachig aufwachsen, die typischen Sprachmuster der beiden Sprachen erst später erkennen können als ein Kind mit nur einer Muttersprache. So geschehe dies erst im Alter zwischen zehn und zwölf Monaten, während bei Kindern, die mit nur einer Sprache aufwachsen, das Gehirn schon viel früher auf die typischen Laute der Muttersprache reagiert.
Man weiß schon seit einiger Zeit, dass Säuglinge nach wenigen Monaten die Melodie ihrer Muttersprache erkennen, wie das Gehirn jedoch bei zwei Sprachen reagiert, war bislang unerforscht. Mit Hilfe von EEG-Untersuchungen, bei denen die Kinder eine leichte Kappe trugen, haben Forscher nun in regelmäßigen Abständen ihre Gehirnströme aufgezeichnet.
Die Unterschiede in der Sprachverarbeitung
Bei verschiedenen Tests wurden den Kindern, die entweder englisch, spanisch oder bilingual aufwuchsen einzelne Sprachmelodien vorgespielt - zuerst die in beiden Sprachen ähnlich klingenden Lautabfolgen, später die für die englische und spanische Sprache typischen, einzigartigen Laute.
Das Gehirn monolingual aufwachsender Kinder reagierte bereits im Alter zwischen sechs und neun Monaten mit einem bestimmten Hirnstromsignal auf die Reize. Bei Kindern, die sich mit zwei Sprachen konfrontiert sahen, zeigte sich dagegen noch keine Reaktion, die sich aber dann nach zehn bis zwölf Monaten auch einstellte. Diese spätere Reaktion liegt wahrscheinlich an der Verarbeitung der größeren Vielfalt an Sprachlauten.