Kinder mit häufigen unklaren Bauchschmerzen leiden später öfter an einer psychischen Krankheit

Von Cornelia Scherpe
16. September 2013

Jeder Mensch hatte schon einmal Bauchschmerzen. Für dieses Symptom gibt es viele mögliche Gründe und nicht selten stellt sich bei einem Checkup heraus, dass körperlich alles in Ordnung ist. Tritt dieser Fall auf, sollte man nicht nur bei erwachsenen Patienten aufmerksam werden, sondern vor allen Dingen bei Kindern. Unklare Bauchschmerzen können bei Erwachsenen auf eine unerkannte Depression hindeuten und im Kindesalter könnten die Schmerzen das erste Warnsignal sein, dass sich ein psychisches Leiden anbahnt.

Studie zeigt Zusammenhang auf

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus den USA, nachdem 332 Kinder mit unklaren Bauchschmerzen untersucht worden waren. Zu Beginn der Analyse waren die Jungen und Mädchen zwischen acht und maximal 17 Jahren alt gewesen und hatten seit mindestens drei Monaten immer wieder Schmerzen. Als Kontrollgruppe dienten 147 Kinder in der gleichen Altersklasse ohne jegliche Bauchschmerzen. Alle waren nach einem Checkup körperlich vollkommen gesund.

Nach 16 Jahren der Beobachtung konnten die Forscher nun auswerten, bei welchem der damaligen Kinder sich eine Depression oder sonstige seelische Störung entwickelt hatte. Dabei zeigte sich ein klarer Zusammenhang zu den früheren Bauchschmerzen. Das Risiko auf eine sychische Erkrankung war bei der Bauchschmerzen-Gruppe im Vergleich zu den Kontrollkindern um das 3,6-Fache höher.

Man besah sich auch, welche Art von Störungen aufgetreten waren. Platz Eins nahm dabei die Sozialphobie ein. Ganze 30 Prozent hatten diese Angststörung entwickelt. In der Kontrollgruppe betraf dies nur zwölf Prozent. Auf das Lebenszeitrisiko umgerechnet, lag die Gefahr in der Bauchschmerzgruppe bei 51 Prozent und bei der Kontrollgruppe bei 20 Prozent. Auch für Depressionen ergab sich ein beachtliches Lebenszeitrisiko. Hier kam man auf 40 Prozent versus 16 Prozent.