Kleinanleger werden in Spanien zur Kasse gebeten - Schuldverschreibungen werden gekürzt

Von Max Staender
26. März 2013

Die konservative Regierung von Mariano Rajoy hat Ende vergangener Woche per Dekret umgesetzt, dass Inhaber von Schuldverschreibungen Erspartes abschreiben müssen. Dazu hat sich das Land gegenüber der EU im Memorandum für den Erhalt der Finanzspritze von 100 Milliarden Euro verpflichtet.

Die so genannten Preferentes sind hochverzinsliche Schuldverschreibungen, welche man mit Inhaberschuldverschreibungen hierzulande vergleichen kann und die nicht unter den gesetzlichen Einlagenschutz fallen. Nach jetzigen Berechnungen sieht das Dekret vor, dass knapp 200.000 Kleinanleger in Spanien zwischen 38 und 61 Prozent ihres investierten Geldes verlieren, sodass sich die Gesamtsumme auf über sechs Milliarden Euro belaufen dürfte.

Der Vorsitzende der Verbraucherschutzorganisation Adicae, Manuel Pardos, bezeichnete das Vorgehen der spanischen Regierung als Betrug und betonte, dass "ein großer Teil der Bankenrettung einfach auf die Kunden abgewälzt werde".