Kleinkinder, die mit dem Essen matschen, werden klüger: Lernprozesse fürs Gehirn

Von Nicole Freialdenhoven
5. Dezember 2013

Wenn kleine Kinder mit ihrem Essen spielen und alles mit Brei, Saft und Gemüse einkleckern, raufen sich Eltern gewöhnlich die Haare. Dabei ist dies ein gutes Zeichen für die Lernfähigkeit der Kinder, haben amerikanische Forscher festgestellt. Je mehr die Kinder selbst mit dem Essen spielen und flüssige, breiige oder matschige Substanzen anfassen und verschmieren, umso eher lernen sie, diese voneinander zu unterscheiden.

Dies ergab eine Studie mit insgesamt 72 Kindern im Alter von 16 Monaten an der Universität Wisconsin-Madison. Die kleinen Versuchsteilnehmer bekamen insgesamt 14 matschige Lebensmittel wie Haferschleim, Wackelpudding und Apfelsoße vorgesetzt, während sie entweder normal am Tisch oder wie zuhause in Hochstühlen saßen. Die Kinder wurden aufgefordert, die verschiedenen Nahrungsmittel mit Fantasienamen wie "Dax" und "Kiv" zu verbinden.

Dabei stellte sich heraus, dass die Kinder am schnellsten lernten, die in Hochstühlen saßen und ausgiebig mit ihrem Essen herummatschten. Scheinbar orientierten sie sich dabei eher an der Konsistenz der Lebensmittel und weniger an der Form. Auch wenn es die Eltern zuhause in den Wahnsinn treibt: Das ausgiebige Herumspielen mit dem Essen hat also eine wichtige Lernfunktion für die Kleinen.