Klimawandel hat Einfluss auf die Arbeitsleistung und die wirtschaftliche Entwicklung

Von Ingo Krüger
13. Mai 2014

Der Klimawandel hat auch Folgen für die Arbeitsmoral der Menschen. Das ist das Ergebnis verschiedener aktueller Studien. Demnach sinkt die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung in warmen Ländern durch jedes zusätzliche Grad Celsius um bis zu 3,9 Prozent.

In kälteren Regionen mit niedrigen Durchschnittstemperaturen erhöht sie sich dagegen um bis zu 4,1 Prozent. Ökonomen haben dafür die Klima- und Wirtschaftsdaten von insgesamt 134 Ländern aus der Zeit von 1950 bis 2006 miteinander verglichen.

Demnach belasten extreme Kälte und Hitze den Körper in besonderer Weise. Ressourcen, die sonst in die Arbeit fließen würden, sind dadurch nicht mehr vorhanden. Die optimale Temperatur am Arbeitsplatz beträgt etwa 22 Grad Celsius. Liegt sie unter 21 Grad oder klettert sie über 24 Grad, arbeiten Menschen weniger effizient.

Klimatische Unterschiede Grund für ungleiche Entwicklung

Tropische Länder könnten wegen des Klimawandels folglich künftig nicht nur häufiger unter Dürren und Wirbelstürmen leiden, sondern müssten sich aufgrund der gestiegenen Temperaturen auch auf eine niedrigere Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung einstellen. Der wirtschaftliche Aufholprozess der Entwicklungs- und Schwellenländer könnte sich dadurch verzögern.

Möglicherweise sind die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen auch mitverantwortlich für die ungleiche Entwicklung der Kontinente. Geregelte Märkte, gesicherte Eigentumsrechte und Gewaltenteilung im Staat galten in der Wissenschaft bisher als ursächlich für den Fortschritt. Klimatische oder geografische Unterschiede wurden bislang kaum in Betracht gezogen.