Klimawandel verändert Geruchssinn von Fischen

Von Ingo Krüger
19. Januar 2012

Der Klimawandel beeinflusst das Verhalten von Tieren und Pflanzen. Vögel haben veränderte Brutzeiten oder ziehen im Herbst später Richtung Süden als noch vor einigen Jahren. Andere entdecken neue, für sie besser geeignete Überwinterungsgebiete. Manche Tiere verlassen ihren angestammten Lebensraum oder haben aufgrund der Erwärmung schlechtere Überlebenschancen. Auch manche Pflanze blüht früher.

Der Klimawandel wirkt sich sogar auf Meeresbewohner aus, denn in den Ozeanen steigt die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid. So konnten Wissenschaftler beobachten, dass Fische dadurch zu unvorsichtigem Verhalten neigen und eine größere Aktivität an den Tag legen. Sie stellten auch Veränderungen bei der Orientierung und den Sinneswahrnehmungen fest. Die Fische sprechen anders auf Gerüche an.

Dadurch könnten Fischlarven von Gerüchen angezogen werden, die von Räubern und sehr ungünstigen Lebensräumen entstammen. Dieses veränderte Verhalten könnte sich signifikant auf das Überleben der Jungtiere auswirken - und damit auch auf ganze Populationen und Ökosysteme.

In einem Versuch setzten die Forscher Tiere in einem Becken aus, das Wasser mit einem hohen Kohlendioxidgehalt enthielt. Anschließend blockierten sie einen wichtigen Rezeptor im Gehirn der Fische, den sogenannten GABA-A-Rezeptor. Danach verhielten sich die Clownfische und Keil-Demoisellen wie gewohnt. Die Studie zeigt, dass ein hoher Kohlendioxidgehalt im Wasser sich auf diesen wichtigen Rezeptor auswirkt und das Verhalten verändert - mit ungewissen Folgen für die Fische.