Klüngeln für die Karriere - warum Netzwerke für Frauen besonders wichtig sind

Netzwerke oder Mentoring-Programme können Frauen dabei helfen, ihren beruflichen Erfolg zu steigern

Von Dörte Rösler
11. März 2015

Beruflicher Erfolg basiert nur zu einem Teil auf Können. Ebenso wichtig sind Kontakte. Männer wissen das schon lange und helfen sich im "Old-Boys-System" gegenseitig nach oben.

Frauen nutzen Netzwerke dagegen noch zu wenig. Dabei könnten gerade sie vom berufsbezogenen Klüngeln profitieren. Workshops zeigen, wie es geht.

Frauen unterschätzen sich

Im privaten Rahmen sind es meist Frauen, die den Kontakt zu Nachbarn, Freunden und Angehörigen pflegen. Im Job trauen sie sich jedoch oft zu wenig zu und verkaufen sich dadurch unter Wert.

Während Männer sich auf auch Stellen bewerben, deren Anforderungen sie nur zu 60 Prozent erfüllen, denken Frauen, sie müssten 99,9 prozentig perfekt sein. Berufliche Netzwerke können das ändern.

Wie Untersuchungen zeigen, knüpfen Frauen in offiziellen Netzwerken oder Mentoring-Programmen leichter Kontakt und lernen, ihre Leistungen besser zu verkaufen. In großen Unternehmen, die auf gut ausgebildete Frauen angewiesen sind, werden solche Netzwerke mittlerweile gefördert.

Wer wissen möchte, welche Organisationen für den eigenen Beruf aktiv sind, wird auf den Webseiten des Bundeswirtschaftsministeriums fündig. Im Gründerinnenportal sind dort etwa 361 Netzwerke aus unterschiedlichen Branchen gelistet.

Klüngeln lernen

Viele Stellen und Projekte sind bereits vor der öffentlichen Ausschreibung vergeben. Wer sich beruflich verändern möchte, sollte sich deshalb Zeit für informelle Treffen nehmen.

Welche Netzwerke hilfreich sind und wie frau sich dort präsentiert, lässt sich lernen. Unter dem Stichwort "frauenkluengel" finden Interessierte verschiedene Workshops für die Selbstdarstellung, Small-Talk-Training und Handlungsstrategien beim beruflichen Aufstieg.