Knieschaden lässt sich mit körpereigenem Knorpel aus der Nase reparieren

Von Ingo Krüger
29. August 2014

Ein Knorpelschaden im Knie kommt bei Menschen recht häufig vor. Meistens ist der Schaden durch Abnutzungserscheinungen bedingt.

Dieser Verschleiß geschieht einerseits aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses (Arthrose), andererseits kann er auch durch die hohe Belastung im Leistungssport entstehen. Solch ein Schaden heilt nur schwer und erfordert in der Regel komplizierte Operationen mit langwierigen Rehabilitationen.

Keine Abstoßungsreaktion trotz anderer Zelltypen

Schweizer Wissenschaftler haben nun eine Methode entwickelt, mit der sich Gelenkknorpel durch Knorpelzellen aus der Nasenscheidewand ersetzen lässt. Dabei handelt es sich zwar um andere Zelltypen, doch in ersten klinischen Versuchen erwiesen sich die Transplantate aus der Nase mit der Gewebeumgebung im Knie kompatibel und es kam zu keinen Abstoßungsreaktionen.

Die Wissenschaftler entnahmen dazu bei Patienten sechs Millimeter großes Gewebe aus der Nasenscheidewand. Die Zellen vermehrten sie und züchteten im Labor ein Knorpelstück von drei mal vier Zentimetern Größe, das sie ins Knie verpflanzten. MRT-Bilder zeigten, dass die Transplantate den zerstörten Knorpel gut ersetzten. Anders als Gelenkknorpel wachsen nasale Knorpelzellen nach.

Versuche an Ziegen mit degenerierten Knieknorpeln zeitigten ebenfalls gute Ergebnisse. Nach Angaben der Forscher eigneten sich Ziegen als Versuchstiere besonders gut, da ihr Knie dem des Menschen ähnelt. Nach einem halben Jahr waren die Schäden im Knie der Tiere behoben.